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1336. Mai 13. Breslau, im Konsistorium vor der Domkirche.

tercio id. Maij, ind. quinta, hora quasi sexta.

Die Bresl. Domherren Apeczco Offizial u. Mag. Arnold entscheiden in dem Streit zwischen H. Konrad, Rektor des Korpuschristialtars in der Domkirche, u. Thylo, Mitrektor desselben Altars, wegen 2 Mk. ständigen Zinses, erworben vom weil. Bresl. Domherrn u. Offizial Konrad [Vgl. ob. Nr. 5477] auf die Dörfer Sulcowicz (Zauckwitz) u. Spelerdorph (Spillendorf) bei Kanth zur Verwaltung des Altars, als erkorne Sühnrichter, wie dies aus dem vom Notar Jakob ausgefertigten Instrument hervorgeht, nach sorgfältiger Prüfung der Sachen dahin: Weil gen. Thylo vom gen. Altar laut Bestimmung des Stifters Konrad den sechsten Teil aller Einkünfte zu bekommen hat, so hat er auch den sechsten Teil der Lasten zu tragen. Der gen. Konrad, Minister des gen. Altars, ist verpflichtet, für die von ihm eingenommenen Einkünfte der 2 letzten Jahre dem gen. Thylo 4 Mk. zu geben. Mit diesen u. einer halben Mark, die Konrad ihm noch nächsten Martini auszahlen soll, ist ein jährlicher Zins zu erwerben, der für die Wartung der Lampen des Altars bestimmt ist u. den Thylo u. seine Nachfolger erhalten sollen. Verkündigt vom Offizial Apeczco in Gegenwart des Mag. Arnold.

Z.: Mag. Friedrich Advokat des Konsistoriums, Nik. Notar des gen. Officials Apeczco, Joh. Vicepleban in Wezna (wahrsch. Wiesau, Kr. Neisse, das im Besitze d. Bresl. Domstifts war).


Bresl. Diözesanarch. Urk. V 46. Orig. Perg. mit der Unterschrift u. dem Signum des Notars Jacobus quondam Petri de Jelyn, sowie mit den Siegeln der Ausst. an Pergamentstreifen.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 29, 1923; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1334 - 1337. Herausgegeben von K. Wutke.